Marktbericht August 2024

Der Monat startete unerwartet turbulent und wir sahen in vielen Anlageklassen die im bisherigen Jahresverlauf heftigsten Kurskorrekturen innerhalb von nur wenigen Tagen. Auslöser des Geschehens war eine Kumulation von Ereignissen und Nachrichten (Auflösung der Carry-Trades im japanischen Yen, überraschend schlechte US-Arbeitsmarktdaten und die Trennung Warren Buffetts von der Hälfte seiner Apple-Aktien), die urplötzlich die Markt-teilnehmer in Sorge versetzten, dass neue Finanzmarktturbulenzen vor der Tür stehen und (jetzt doch) eine Re-zession in den USA droht.

Während die Aktienmärkte der westlichen Industrieländer im Bereich von – 5 % bis knapp – 10 % korrigierten, traf es den japanischen Aktienmarkt mit Kursrückgängen im Bereich von temporär über – 20 % am schlimmsten. Die Volatilität schnellte innerhalb weniger Tage auf das höchste Niveau seit März 2020 (Corona-Pandemie). Überraschenderweise beruhigte sich der Markt fast genauso schnell wieder. Die Verluste wurden größtenteils innerhalb von zwei Wochen aufgeholt, sodass mancher „Sommerurlauber“ scherzte, es sei während seiner Abwesenheit doch nichts geschehen.

Maßgeblich für die rasche Markterholung und positive Markttendenz bis zum Monatsende waren freundliche Auslassungen wichtiger Notenbanken, positive Konjunkturüberraschungen, beruhigende Daten zur Inflation und im Großen und Ganzen ordentliche Unternehmenszahlen. Der DAX und der Dow Jones erreichten jeweils ein neues Rekordhoch, während der S&P 500 knapp daran scheiterte. Insgesamt konnten die Aktienmärkte trotz der Kurseinbrüche zu Monatsbeginn den August mit Zugewinnen von bis zu + 2,5 % beenden. Selbst der besonders gebeutelte japanische Nikkei schaffte ein Monatsplus von etwa + 1 %. Die aufkommende Zinssenkungsphantasie beflügelte die Rentenmärkte mehr (USA) oder weniger stark (Deutschland), schwächte den US-Dollar (- 2 % im August gegenüber dem Euro) und stärkte Gold (+ 2,3 % im August). Hingegen korrigierten Silber und Industrierohstoffe (schwächere Wirtschaftsdaten) sowie Kryptowährungen (Bitcoin – 9 % auf Monatssicht).

Saisonal steht den Aktienmärkten mit der zweiten Septemberhälfte der schlechteste 2-Wochen-Abschnitt des Jahres bevor. Auch insgesamt gilt der September als der schlechteste Börsenmonat des Jahres. Zudem steigt historisch die Volatilität in der Regel bis in den Oktober an. Vor diesem Hintergrund kommt der Sitzung der US-Notenbank am kommenden Mittwoch besondere Bedeutung zu. Eine heftige Reaktion des Marktes auf die Höhe des US-Zinsentscheids bzw. die Ausführungen von Jerome Powell auf der anschließenden Pressekonferenz wäre saisonal nicht überraschend und könnte dem Markt für die kommenden Wochen die Richtung vorgeben.

Unverändert entscheidend für die mittelfristige Aktienmarktentwicklung bleibt das konjunkturelle Bild. Die Märkte werden auch in den kommenden Wochen beobachten, ob sich die Anzeichen für eine US-Rezession oder ein Soft-Landingszenario verfestigen.

Marktbericht August 2024

 

Marktbericht Juli 2024

Der Juli war sowohl von den politischen Entwicklungen als auch von den Geschehnissen an den Kapitalmärkten äußerst ereignisreich und sorgte für ein Wechselbad der Gefühle bei den Marktteilnehmern. Nach einer für Risikoassets eher sehr freundlichen ersten Julihälfte setzte zur Monatsmitte Ernüchterung ein, die insbesondere die bisherigen Stars – die Magnificient Seven – traf. Es folgte eine der heftigsten Sektorrotationen der Geschichte am US-Aktienmarkt innerhalb weniger Tage. Bewertungs- und Konjunktursorgen sowie zunehmende Zinshoffnungen ließen viele Technologie- und KI-Werte deutlich korrigieren, während die bisherigen „Schmuddel-kinder“ (kleine und mittlere Firmen im Russell 2000 Index) innerhalb weniger Tage gegen den allgemeinen Trend zweistellig in die Höhe schossen. Ebenso profitierten Kryptowährungen gegen den Trend in der zweiten Monatshälfte von Meldungen und Nachrichten, die eine breitere Akzeptanz nahelegten.

Ende Juli / Anfang August vollzog sich dann ein rasanter Stimmungswechsel an den Kapitalmärkten, der zu einem deutlichen Abverkauf von Risikoassets führte. Schwache Arbeitsmarktzahlen in den USA weckten das Rezessionsgespenst auf und schürten die Sorge, dass die US-Notenbank erneut mit einer Korrektur ihres Zinskurses zu spät unterwegs sein könnte. Gleichzeitig schnellten die Befürchtungen vor einer Eskalation des Nahostkonflikts hoch und die jüngste Zinserhöhung in Japan führte zu einer unheilvollen Dynamik bei der Auflösung von Carry Trades im japanischen Yen. Schließlich wurde am Wochenende noch bekannt, dass der US-Starinvestor Warren Buffett die Hälfte seiner Apple-Aktien im 2. Quartal veräußert hat, was zusätzlich auf die Kurse der Magnificient Seven drückte.

Die Hoffnung, dass in Vorwahljahren das ansonsten meist volatile 3. Quartal eher ruhig und friedlich über die Bühne geht, hat sich nach den jüngsten Ereignissen in Luft aufgelöst. Vielmehr scheint der Markt nun aktuell dem typischen saisonalen Muster zu folgen, wonach auch in den kommenden Wochen bis in den Oktober hinein oder möglicherweise sogar bis zu den Präsidentschaftswahlen Anfang November mit einer erhöhten Volatilität zu rechnen ist.

Aus fundamentaler Sicht wird in den nächsten Wochen entscheidend sein, ob sich für rezessive Tendenzen in den USA weitere Belege finden. Aktuell ist Konsens, dass die US-Notenbank spätestens Mitte September im Rahmen ihrer nächsten Sitzung die Zinsen senken wird. Historisch haben sich Zinssenkungen positiv auf den Aktienmarkt ausgewirkt, wenn es anschließend zu keiner Rezession kam. Trat diese jedoch ein, konnten die Zinssenkungen (zunächst) eine deutliche Korrektur der Börse nicht aufhalten.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor für die Märkte ist die Auflösung des gewaltigen Carry Trades im japanischen Yen. Hier ist Vieles noch im Unklaren und es ist bisher nicht absehbar, wie viel „Porzellan“ möglicherweise durch die jüngsten Kursverwerfungen zerstört wurde.

 

240807 – Marktbericht Juli

 

Marktbericht Juni 2024

Das 1. Halbjahr verlief an den Aktienmärkten zumindest für die sogenannten Mega- und Largecaps ausgezeichnet. S&P 500, NASDAQ, DAX und sogar der Nikkei erklommen neue Allzeithochs – letzterer immerhin nach 34 Jahren –, während Aktien kleinerer Firmen kaum vom Fleck kamen. Selbst drastisch gesenkte Zinssenkungserwartungen bremsten nur temporär. Das Thema Künstliche Intelligenz und der dadurch ausgelöste Boom bei einzelnen Firmen waren einfach zu stark. Auch Goldpreis und Bitcoin stürmten zwischenzeitlich auf neue Höhen, während Anleihenkurse aufgrund steigender Renditen wieder einmal unter Druck standen.

Der Blick auf die 2. Jahreshälfte 2024 lässt trotz aller (geo-)politischer Wirrungen rein statistisch einen ebenfalls positiven Verlauf erwarten, auch wenn möglicherweise die Volatilität zunimmt. Fundamental scheint große Einigkeit zu bestehen, dass die US-Wirtschaft mindestens ein „Soft Landing“ schafft und Dank einer rückläufigen Inflation auch weiteren Zinssenkungen nichts im Wege steht. Unter der Oberfläche haben zuletzt allerdings die Irritationen zugenommen. Immer mehr Frühindikatoren signalisieren, dass die Wirtschaft weniger „rund läuft“ als gedacht. Zudem stiegen zuletzt die Rohstoffpreise und Frachtraten zum Teil wieder rasant an. Sollten sich aber die noch „schlummernden“ Rezessions- und Inflationssorgen verstetigen, könnten die Märkte empfindlich auf dem falschen Fuß erwischt werden. Insofern verspricht nicht nur der US-Präsidentschaftswahlkampf sondern auch die konjunkturelle Entwicklung in den nächsten Monaten viel Spannung.

Der Monatsbericht Juni basiert auf unserem aktuellen Mandantenbrief und fällt daher etwas ausführlicher als üblich aus.

240710 – Marktbericht Juni

Marktbericht April 2024

Der April war seit vergangenem November der erste Monat mit negativen Vorzeichen an den Börsen der Industrieländer. Da zuletzt Anfang April auch der Optimismus unter den Fondsmanagern den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren erreicht hatte, scheint die Korrektur zunächst nur gesund zu sein. Die bisherigen Gewinner mussten dabei die größten Einbußen hinnehmen, während die Nachzügler vergleichsweise geringe Verluste verzeichneten.

Die Rückgänge der Industrieländerbörsen bewegten sich in der Regel zwischen – 3 % und – 5 %. Japan, der bisherige Performance-Star 2024, musste Verluste von rund – 5,5 % (Nikkei 225) hinnehmen. Der MSCI Welt gab um etwa – 3,8 % nach, während der MSCI Schwellenländer mit ca. – 0,22 % nur leicht ins Minus rutschte. Auf Jahressicht liegt dieser Index allerdings auch nur mit etwa + 1,6 % vorne, während die übrigen Indizes eher im Bereich von + 4 % bis + 6 % liegen. Auffällig ist, dass bislang YTD (seit Jahresbeginn) der DAX und der EuroStoxx 50 mit rund + 7 % bzw. ca. 8,4 % deutlich vor dem S&P 500 (+ 5,5 %) liegen. Der japanische Markt (Nikkei 225) hebt sich davon mit etwa + 14 % noch einmal deutlich ab. Allerdings wird für ausländische Investoren der Zuwachs durch die deutliche Abwertung des japanischen Yens merklich gemindert.

Auslöser für die Korrektur an den Aktienmärkten war die Rückkehr der Zinsangst. Überwiegend positive Konjunkturdaten aus den USA, Europa und China sowie zunehmende Anzeichen für ein mögliches Ende des Rückgangs der Inflation alarmierten die Marktteilnehmer, sodass Ende April nur noch von maximal einer Zins-senkung in den USA im weiteren Jahresverlauf ausgegangen wurde. Im Ergebnis stiegen die Renditen für 10-jährige US-Anleihen und 10-jährige Bundesanleihen so hoch wie seit November 2023 nicht mehr. Kein Wunder, dass auch der US-Dollar im April gegenüber dem Euro und japanischen Yen erneut aufwertete. Ebenso kamen Kryptowährungen nach sieben positiven Vormonaten unter Druck. Das Bitcoin-Halving am 20. April war erwartungsgemäß ein „Non-Event“ für die Kursentwicklung des Bitcoins und der weiteren Kryptowährungen. Edelmetalle konnten hingegen ein Monatsplus retten, gaben aber seit Mitte April einen Teil der vorherigen Gewinne ab.

Seit Anfang Mai scheinen die Aktienmärkte ihre Konsolidierung beendet und zurück in den Aufwärtstrend gefunden zu haben. Der DAX hat bereits mit der Erreichung neuer Allzeithochs (10. Mai 2024) die dafür beste Bestätigung geliefert. Beim Euro Stoxx 50 und S&P 500 steht eine solche noch aus, sodass grundsätzlich kurzfristig noch die Gefahr eines Doppeltops besteht. Im Marktbericht März hatten wir dargelegt, dass statistisch für die kommenden Monate weitere Gewinne an den Aktienmärkten wahrscheinlich sind. Das saisonale Muster würde diese Erwartungshaltung ab Juni nun zusätzlich untermauern.

Unter Risikoaspekten gilt es aus unserer Sicht zu beobachten, ob wir bereits im Sommer eine mögliche Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Lage erleben oder ob ein mögliches Rezessionsszenario erst nach den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2025 oder später tragend wird.

240509 – Marktbericht April

Marktbericht März 2024

Der März reihte sich nahtlos in die Folge seiner positiven Vormonate ein. Im Ergebnis blicken wir nun auf die beste Q1-Performance seit fünf Jahren zurück. Der MSCI World konnte über + 8 % gewinnen. DAX, EuroStoxx 50 und S&P 500 legten sogar um über + 10 % zu und schlossen teils auf Allzeithochs. Der DAX stellte für sich mit 26 neuen Allzeithochs seit Januar 2024 einen neuen Quartalsrekord auf. Insgesamt dauert die aktuelle Rallye bereits seit Ende Oktober 2023 an und hat die großen Indizes um über + 20 % nach oben geführt. Ein solcher hoher Zuwachs erfolgte ansonsten nur nach vorherigen Kurseinbrüchen wie 2008/2009 oder der Corona-Krise und ist untypisch.

Die mit Abstand beste Entwicklung der großen Aktienmärkte zeigten jedoch japanische Aktien, die ebenfalls ein neues Allzeithoch erreichten – nach etwa 35 Jahren – und seit Jahresbeginn um über + 20 % zulegen konnten. Schwach war trotz Besserungszeichen im März die Entwicklung der Börsen in Schwellenländern. Der MSCI Emerging Marktes schaffte von Januar bis März lediglich einen Zuwachs von knapp + 2 %.

Obwohl zuletzt mit den nunmehr schwächelnden Magnificient Seven und rasant schwindenden Zinssenkungserwartungen in den USA maßgebliche Auslöser der Rallyebewegung an Kraft verloren haben, profitierte der Markt von deutlich besseren Wirtschaftszahlen („No Landing-Szenario“) einem veränderten „Wording“ des US-Notenbankchefs Jerome Paul. Trotz enttäuschender Inflationszahlen und einer aktuell gut laufenden US-Konjunktur, was eigentlich Zinssenkungen gegenwärtig entbehrlich erscheinen lässt, hielt er damit die Hoffnungen auf ebensolche ab Sommer am Leben.

Um rund + 10 % legten im März auch die Edelmetalle Gold und Silber zu. Während der Goldpreis nach dem Überschreiten seines alten Rekordhochs anscheinend kein Halten mehr kannte, hat sich der Silberpreis bis Ende März lediglich an einen zentralen Widerstand bei 26 US-Dollar herangearbeitet und notiert noch weit von seinem Allzeithoch entfernt. Auch weitere Rohstoffe legten deutlich zu und Rohstoffindizes scheinen nach einer fast zweijährigen Verschnaufpause nun ihre im Jahr 2020 begonnene Aufwärtsbewegung wieder fortzusetzen. Zudem konnte der Bitcoin mit über 73.000 US-Dollar im März ein neues Allzeithoch markieren.

Begünstigt durch die Konfrontation im Nahen Osten scheint nun Mitte April die langerwartete Marktkorrektur begonnen zu haben. Dies ist zunächst eine vollkommen normale und gesunde Angelegenheit, nachdem der Markt seit nunmehr gut 6 Monaten nur den Weg aufwärts kannte. Die Betonung liegt dabei aktuell auf dem Wort „Korrektur“. Es ist schwer zu sagen, ob diese nun bei 5 % oder 10 % unterhalb der letzten (Allzeit-)Hochs in den kommenden Wochen ihr Ende finden wird, aber wir denken nicht, dass dies eine Trendwende für den Markt darstellt.

Dieses Basisszenario hat für uns so lange Gültigkeit, wie sich in den USA keine Rezession ankündigt und die Stabilität der Finanzmärkte gegeben ist. Weitere Details und welche Faktoren das Basisszenario zum Kippen bringen könnten, sind im Marktbericht näher dargelegt.

240414 – Marktbericht März

Marktbericht Februar 2024

Die Befürchtung, dass es insbesondere in der traditionell schwachen zweiten Februarhälfte zu einer (überfälligen) Konsolidierung an den Aktienmärkten kommen könnte, bestätigten sich nicht – im Gegenteil. Erneut überraschend starke Quartalszahlen von Nvidia, dem mittlerweile drittwertvollsten Unternehmen der Welt, gaben der KI-Euphorie weiter Nahrung und übertünchten sogar eher enttäuschende Äußerungen der Notenbanken zum Zeitpunkt und der Geschwindigkeit von Zinssenkungen. Die Reaktion der Nvidia-Aktie selbst war erneut spektakulär. Mit einem Kurssprung von über + 16 % bzw. einem Anstieg der Marktkapitalisierung von über 275 Milliarden US-Dollar wurde der bisher höchste Ein-Tagesgewinn für eine Firma verzeichnet und der nur wenige Wochen alte Rekord von Meta mit rund 204 Milliarden US-Dollar förmlich pulverisiert.

Aktienindizes weltweit stiegen im Februar auf neue Höchstkurse, wobei insbesondere der japanische Aktienmarkt beeindruckte und nach einer 34 Jahre langen „Durststrecke“ das Tor zu einer neuen Ära öffnete. Im Ergebnis legten die großen Aktienindizes im Februar weitere + 4 % bis + 8 % zu, während die Marktbarometer für kleinere und mittlere Firmen wie im Januar erneut hinterherhinkten. Nach „Stilen“ gewannen weiterhin die Momentumwerte und großen „Qualitätsaktien“ überproportional, während Value-Titel und defensive Aktien („Minium Volatility“) nur schwach bzw. kaum zulegen konnten.

Die größten Gewinner im Februar waren allerdings Kryptowährungen. Die Einführung der Bitcoin-ETFs in den USA entwickelte sich zu einer wahren Erfolgsgeschichte und führt mittlerweile allein zu täglichen Zuflüssen von mehreren hundert Millionen US-Dollar in diese Produkte bzw. den Bitcoin. Die größte Kryptowährung konnte im Februar rund + 45 % zulegen. Mit gut 61.000 US-Dollar war der Bitcoin Ende Februar nur noch knapp 15 % von seinem Allzeithoch im November 2021 entfernt.

Zudem war im Februar auffällig, dass der Goldpreis trotz steigender Zinsen und unverändert hoher Abflüsse aus Gold-ETFs eine hohe relative Stärke entwickelte. Zum Monatsende konnte er wieder über die Marke von 2.040 US-Dollar steigen und dann in der ersten Märzwoche schnell neue Allzeithochs erreichen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine kurzfristige Marktkonsolidierung an der Zeit ist und wünschenswert wäre. Danach könnte der Markt seinen Anstieg fortsetzen, solange wir keine Auflösung der inversen Zinsstruktur in den USA und / oder einen starken Anstieg der dortigen Arbeitslosenzahlen sehen. Zudem gilt es, die japanische Notenbank im Blick zu behalten. Sie hat die Märkte bis jetzt mit Liquidität geflutet und viele internationale Investoren haben große Summen zinsgünstig in japanischen Yen aufgenommen. Eine restriktivere Geldpolitik könnte in Verbindung mit einer aufwertenden japanischen Währung einige Marktteilnehmer in Verlegenheit bringen und Turbulenzen an Stellen verursachen, an die aktuell noch kaum jemand denkt.

 

240310 – Marktbericht Februar

 

Marktbericht Januar 2024

Wider Erwarten verlief der Januar an den Kapitalmärkten freundlicher und weniger volatil als dies von den meisten Marktteilnehmern – uns eingeschlossen – noch Ende 2023 erwartet worden war. Nach dem rasanten Anstieg der Börsen in den letzten Wochen des Jahres, war eine temporäre Korrektur zur Abkühlung der überkauften Marktverfassung Konsens. Es kam jedoch anders. Nach einer anfänglichen, relativ überschaubaren Korrektur der Börsen strebten die bekannten Indizes in der zweiten Monatshälfte wieder nordwärts und erreichten teils neue Allzeit- oder Mehrjahreshochs. Mitte Februar blicken die (US-)Indizes nun auf eine historisch lange Aufwärts-bewegung zurück. In 14 der letzten 15 Wochen konnten die Märkte mit einem Plus ins Wochenende gehen.

„Den Startschuss“ für die erneute Rallyeaufnahme Mitte Januar legte der weltgrößte Chiphersteller TSMC mit überraschend optimistischen Geschäftszahlen. Dies fachte weltweit erneut den KI-Hype an und beflügelte die Vorjahresgewinner wie Nvidia und Super Micro weiter. Nvidia ist mittlerweile das drittwertvollste US-Unter-nehmen (Stand: 15. Februar 2024) vor Alphabet und Amazon. Gleichzeitig blieb die politische Lage um Taiwan relativ ruhig, obwohl der nicht von China präferierte Kandidat die Präsidentschaftswahlen für sich entscheiden konnte. Dies befreite die Märkte kurzfristig von einem potenziellen Damoklesschwert. Weiteren Auftrieb erhielten die Börsen durch besser als erwartete Wirtschaftsdaten aus den USA und Europa sowie überwiegend gute Unternehmenszahlen zum 4. Quartal 2023.

Insgesamt erinnerte der Januar an den Märkten stark an viele Phasen des Vorjahres. Es herrschte wieder eine große Selektivität zugunsten einer Reihe von Technologiewerten und weiteren ausgewählten Wachstumsstars vor. So ist es überraschend, dass die Indizes per Ende Januar nur wenig gewonnen haben oder sogar Einbußen hinnehmen mussten, obwohl aufgrund einiger sensationeller Kurssteigerungen (Meta, Nvidia, Super Micro) der Eindruck vorherrschte, dass es insgesamt weiter rasant aufwärts ging.

Überraschend starke US-Wirtschaftsdaten und heißere Inflationsdaten führten an den Anleihemärkten zu einem Renditeanstieg seit Jahresanfang. Ein großer Teil der Zinshoffnungen wurde bereits wieder „ausgepreist“. Aktuell rechnen die Märkte nur noch mit drei Zinssenkungen in den USA, die zudem frühestens im Juni beginnen könnten.

Auch wenn abgesehen von kurzfristigen Überhitzungserscheinungen viele Indikatoren mittelfristig für den weiteren Jahresverlauf steigende Kurse erwarten lassen, behalten wir uns eine gewisse Grundskepsis bei. „This Time is Different“ gilt nicht zu Unrecht als der teuerste Ausspruch an der Börse und wir glauben (noch) nicht, dass dieses Mal die Schwerkraft steigender Zinsen für andere Assetklassen außer Kraft gesetzt ist.

240221 – Marktbericht Januar

Marktbericht Juli 2023

 

Im Juli setzte sich der positive Gewinntrend an den Aktienmärkten fort, wobei es allerdings teilweise zu einem Favoritenwechsel kam. Die (relativen) Verlierer der ersten sechs Monate – Schwellenländeraktien und zyklische Rohstoffe – konnten Boden gutmachen. Hingegen konsolidierte der Bitcoin trotz einiger positiver Meldungen auf hohem Niveau, während Edelmetalle ebenfalls deutlicher zulegen konnten. Hingegen verzeichneten Staatsanleihen leichte Verluste und die Renditen näherten sich bzw. überstiegen das Niveau vom Jahresanfang. Maßgeblich waren hierfür besser als erwartete Wirtschaftszahlen aus den USA, während Europa enttäuschte, sowie ein verlangsamter Inflationsrückgang in Europa.

Ein maßgeblicher Treiber des jüngsten Börsenaufschwungs trotz gemischter Daten dürften FOMO – Fear Of Missing Out – und Short Squeezes gewesen sein. Viele Anleger haben den Börsenauf-schwung der vergangenen Monate verpasst und werden von den steigenden Kursen nun in den Markt „gezogen“. Allerdings erschöpft sich dieser Trend nun zunehmend. Der für das erste Halbjahr vorherrschende Pessimismus ist nahezu aus dem Markt verschwunden und trendfolgende Anleger haben ihre Aktienquoten fast vollständig ausgeschöpft. Eine gewisse Konsolidierung des Marktes in den kommenden Wochen dürfte nun nicht überraschen, da nun auch mit den Monaten August und September die saisonal herausforderndste Zeit an den Aktienmärkten begonnen hat.

Auch wenn statistisch einiges dafür spricht, dass nach einer Konsolidierungsphase der Aufwärtstrend an den Aktienmärkten Richtung Jahresende fortgeschrieben wird, haben wir keineswegs ein „Blue Sky-Szenario“. Zwar scheint an der Wall Street ein Soft Landing der US-Wirtschaft mittlerweile Konsens zu sein, aber dies kann sich noch als trügerisch erweisen. Rückblickend war auch 1990, 2000 und 2007 dies der Konsens, kurz bevor sich die Lage jeweils deutlich eintrübte. Zudem ist es nicht unplausibel, dass aufgrund der exzessiven Corona-Maßnahmen die restriktive Geldpolitik der Notenbanken noch verzögerter als sonst greift und wir dann in 2024 eine Rezession in den USA erleben.

Neues Notvertretungsrecht unter Ehegatten in Gesundheitsfragen

Auszug aus Mandantenbrief 1/2023

 

Book of Finance: Das Ende der Geschichte – Das Monopol im 21. Jahrhundert – Mega Threats

Die Finanzbuch-Bloggerin Celine Nadolny bespricht die folgenden Buchtitel:
  • Das Ende der Geschichte von Francis Fukuyama
  • Das Monopol im 21. Jahrhundert von Hans-Jürgen Jacobs
  • Mega Threats von Nouriel Roubini

Auszug aus Mandantenbrief 1/2023

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