Marktbericht Februar 2024

Die Befürchtung, dass es insbesondere in der traditionell schwachen zweiten Februarhälfte zu einer (überfälligen) Konsolidierung an den Aktienmärkten kommen könnte, bestätigten sich nicht – im Gegenteil. Erneut überraschend starke Quartalszahlen von Nvidia, dem mittlerweile drittwertvollsten Unternehmen der Welt, gaben der KI-Euphorie weiter Nahrung und übertünchten sogar eher enttäuschende Äußerungen der Notenbanken zum Zeitpunkt und der Geschwindigkeit von Zinssenkungen. Die Reaktion der Nvidia-Aktie selbst war erneut spektakulär. Mit einem Kurssprung von über + 16 % bzw. einem Anstieg der Marktkapitalisierung von über 275 Milliarden US-Dollar wurde der bisher höchste Ein-Tagesgewinn für eine Firma verzeichnet und der nur wenige Wochen alte Rekord von Meta mit rund 204 Milliarden US-Dollar förmlich pulverisiert.

Aktienindizes weltweit stiegen im Februar auf neue Höchstkurse, wobei insbesondere der japanische Aktienmarkt beeindruckte und nach einer 34 Jahre langen „Durststrecke“ das Tor zu einer neuen Ära öffnete. Im Ergebnis legten die großen Aktienindizes im Februar weitere + 4 % bis + 8 % zu, während die Marktbarometer für kleinere und mittlere Firmen wie im Januar erneut hinterherhinkten. Nach „Stilen“ gewannen weiterhin die Momentumwerte und großen „Qualitätsaktien“ überproportional, während Value-Titel und defensive Aktien („Minium Volatility“) nur schwach bzw. kaum zulegen konnten.

Die größten Gewinner im Februar waren allerdings Kryptowährungen. Die Einführung der Bitcoin-ETFs in den USA entwickelte sich zu einer wahren Erfolgsgeschichte und führt mittlerweile allein zu täglichen Zuflüssen von mehreren hundert Millionen US-Dollar in diese Produkte bzw. den Bitcoin. Die größte Kryptowährung konnte im Februar rund + 45 % zulegen. Mit gut 61.000 US-Dollar war der Bitcoin Ende Februar nur noch knapp 15 % von seinem Allzeithoch im November 2021 entfernt.

Zudem war im Februar auffällig, dass der Goldpreis trotz steigender Zinsen und unverändert hoher Abflüsse aus Gold-ETFs eine hohe relative Stärke entwickelte. Zum Monatsende konnte er wieder über die Marke von 2.040 US-Dollar steigen und dann in der ersten Märzwoche schnell neue Allzeithochs erreichen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine kurzfristige Marktkonsolidierung an der Zeit ist und wünschenswert wäre. Danach könnte der Markt seinen Anstieg fortsetzen, solange wir keine Auflösung der inversen Zinsstruktur in den USA und / oder einen starken Anstieg der dortigen Arbeitslosenzahlen sehen. Zudem gilt es, die japanische Notenbank im Blick zu behalten. Sie hat die Märkte bis jetzt mit Liquidität geflutet und viele internationale Investoren haben große Summen zinsgünstig in japanischen Yen aufgenommen. Eine restriktivere Geldpolitik könnte in Verbindung mit einer aufwertenden japanischen Währung einige Marktteilnehmer in Verlegenheit bringen und Turbulenzen an Stellen verursachen, an die aktuell noch kaum jemand denkt.

 

240310 – Marktbericht Februar