Marktbericht Januar 2025
Häufig ist der Jahreswechsel ein Trendbruch bzw. Neubeginn für die Entwicklung einer Assetklasse. Ebenso zeigt die Historie, dass die Entwicklung einer Assetklasse im Januar meist auch bestimmend für den Trend im weiteren Jahresverlauf ist.
„Vereinfacht“ setzt sich die positive Entwicklung der Risikomärkte aus den beiden Vorjahren 2025 fort. Ende Januar notieren die meisten Aktienmärkte trotz einiger Widrigkeiten bereits wieder mit ordentlichen Pluszeichen. Auch Edelmetalle und der Bitcoin legten im Januar deutlich zu. Am Monatsende hatte Gold sowohl in US-Dollar als auch in Euro ein neues Rekordhoch erreicht und der Bitcoin konnte erstmals in seiner Geschichte einen Monatsschlusskurs oberhalb von 100.000 US-Dollar verbuchen. Hingegen stagnierte der US-Dollar zum Euro, nachdem er in den Wochen zuvor deutlich aufwertete. Ebenso kam es auf hohem Niveau zu einer gewissen Stabilisierung bei den Zinsen. Möglich, dass wir hier zur Monatsmitte ein temporäres Zinshoch gesehen haben.
Am 20. Januar 2025 wurde Donald Trump als 47. Präsident der USA vereidigt. Wie angekündigt, startete er mit einem ganzen Reigen von Executive Orders. Die Kapitalmärkte goutierten zunächst, dass nicht unmittelbar (Straf-)Zölle verhängt wurden – was sich mittlerweile aber verändert hat. Für einen „Schock“ unter den Infrastrukturprofiteuren des bisherigen KI-Booms (Chiphersteller, Anbieter von Rechenzentren, Stromerzeuger, etc.) sorgte Ende Januar die Nachricht, dass der chinesische ChatGPT-Konkurrent DeepSeek angeblich ein ähnlich starkes Sprachmodell für nur einen Bruchteil der Kosten geschaffen hätte. Gut möglich, dass wir hier nun das im letzten Monatsausblick skizzierte Szenario eines Favoritenwechsel an den Aktienmärkten weg von den USA und großen Technologiewerten hin zu europäischen Aktien und Schwellenländerwerten sowie Value-Titeln und Small- und Mid-Caps sehen.
Nach einem erfreulichen Jahresstart stehen die Märkte nun Anfang Februar ganz im Zeichen drohender US-Strafzölle und jüngst teils etwas enttäuschender Quartalszahlen der großen US-Technologiefirmen. Wenn wir unseren Blick auf die Statistik wenden und den aktuellen „Lärm“ ausblenden, sind die Aussichten für den Aktienmarkt trotz der rekordhohen Bewertung der US-Werte positiv. Bisher folgt der US-Markt dem typischen Verlauf eines Zinssenkungszyklus, der nicht von einer Rezession ausgelöst wurde. Dieser Pfad verspricht weitere Kursgewinne, auch wenn es in der näheren Zukunft zunächst seitwärts gehen könnte. Positiv ist für den Aktienmarkt zudem der sogenannte Januar-Indikator. Dieser besagt vereinfacht, dass das Gesamtjahr der Tendenz des ersten Monats folgt. Historisch liegt die Wahrscheinlichkeit in den USA, dass auf einen positiven Januar auch ein positives Gesamtjahr folgt, bei etwa 90 %. Für den DAX ist die Historie kürzer (erst seit 1988), aber mit einer Wahrscheinlichkeit von über 75 % ebenfalls deutlich positiv.