Marktbericht September 2024
Nachdem der Start in den Monat September an den Kapitalmärkten äußerst schwach ausfiel (vgl. Marktbericht August 2024), kam es ab Mitte der zweiten Septemberwoche zu einer kontinuierlichen Erholung, die vor allem durch zwei Ereignisse angetrieben wurde.
Zunächst kamen Gerüchte auf, dass die US-Notenbank womöglich die Zinsen am 18. September doch schon um 50 Basispunkte senken könnte, was sich dann auch bewahrheitete. US-Notenbank-Chef Jerome Powell betonte, dass sich der Fokus der US-Notenbank nun von der Inflationsbekämpfung auf die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen verlagere. Etwa eine Woche später folgten die chinesische Notenbank und Regierung mit einem ganzen Maßnahmenbündel, um das schleppende Wirtschaftswachstum in der Volksrepublik anzukurbeln und so das angestrebte Ziel von 5 % Wirtschaftswachstum in 2024 noch irgendwie zu erreichen. Dies löste einen regelrechten Short-Squeeze an den chinesischen Aktienmärkten aus und befeuerte die Börsen weltweit sowie die Rohstoffmärkte. Insgesamt bedeuten diese beiden Nachrichten für die Kapitalmärkte, dass in den kommenden Monaten mit einem kräftigen Liquiditätsimpuls zu rechnen ist, der Risikoassets grundsätzlich weiter beflügeln könnte.
Die Aktienmärkte (S&P 500, EuroStoxx 50, DAX) legten im September trotz des schwachen Starts um rund + 1 % bis + 2 % zu. Besonders deutlich konnten sich einige der bisherigen Underperformer des Jahres entwickeln (MDAX + 4,6 %, MSCI Schwellenländer + 6,5 %). Die Anleiherenditen waren erneut rückläufig, wobei im Vergleich zum Vormonat dieses Mal der Rückgang in Deutschland stärker als in den USA ausfiel. Während der Ölpreis fast – 7 % verlor, gewannen Gold (+ 5,2 %) und Silber (+ 8 %) deutlich hinzu. Der US-Dollar gab ebenfalls weiter gegenüber dem Euro nach (– 0,8 %) und Kryptowährungen konnten sich deutlicher erholen (Bitcoin + 8 %).
Es scheint für die Jahresendrallye an den Märkten alles angerichtet zu sein. Nachdem bereits die US-Notenbank mit ihrer überraschend deutlichen Zinssenkung und China mit seinem umfassenden Maßnahmenpaket für positive Liquiditätsimpulse an den Märkten sorgten, kamen am vergangenen Freitag (4. Oktober) noch unerwartet starke US-Arbeitsmarktzahlen hinzu. Die US-Konjunktur scheint besser als gedacht dazustehen. Rezessionssorgen verschwanden für den Moment und das Soft-Landing-Szenario scheint damit greifbar nahe. Dies spricht für weiter steigende Unternehmensgewinne bei gleichzeitig sinkenden Leitzinsen. Ein Szenario, welches es so in der Vergangenheit äußerst selten gab, aber für Anleger kaum eine bessere Kombination sein könnte.