Marktbericht Oktober 2024
Der Oktober wäre für Risikoassets trotz aller geopolitischen Krisen, Wachstumssorgen und ausufernden Staatsschulden fast ein „goldener“ Monat ohne befürchteten Volatilitätsanstieg geworden.
Die kalte Dusche kam dann pünktlich zu Halloween. Trotz hervorragender Quartalszahlen der beiden Börsenschwergewichte Microsoft und Meta gefielen deren Ausblicke nicht, das Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump sorgte für Verunsicherung – die Märkte hatten in den vergangenen Wochen bereits einen Wahlsieg von Donald Trump eingepreist – und der rasante Renditeanstieg von Staatsanleihen im Oktober sorgte für Besorgnis. Im Ergebnis führten die Kursausschläge am Monatsletzten dann zu einem überwiegend „roten“ Oktober an den Aktienmärkten. Besser lief es für Gold, Silber und den Bitcoin, die trotz der jüngsten Kurskorrekturen im Oktober deutlich zulegten.
Die wirkliche Überraschung im Oktober war die Entwicklung an den Anleihemärkten. Obwohl die Notenbanken ihren Zinssenkungskurs planmäßig fortsetzten, kam es gegen den Trend zu einem rasanten Anstieg der Anleiherenditen. In den USA schoss die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen auf Monatssicht um einen halben Prozentpunkt und in Deutschland immerhin um 26 Basispunkte in die Höhe. Damit wurde etwa das Niveau von Mitte Juli wieder erreicht, bevor die Zinssenkungshoffnungen richtig Fahrt aufnahmen. In diesem Kontext gewann auch der US-Dollar weltweit an Stärke und verteuerte sich auf Monatssicht immerhin um über + 2 % gegenüber dem Euro und sogar rund + 6 % gegenüber dem japanischen Yen. Begründet wurde die Entwicklung u. a. mit den steigenden Wahlchancen Donald Trumps.
Aktuell (3. November 2024) sieht es nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Kandidaten Trump und Harris aus. Die Umfrageunterschiede bewegen sich regelmäßig im Bereich der Fehlertoleranz. Der Wahlausgang dürfte kurzfristig für Volatilität in vielen Anlageklassen sorgen. Für die saisonal erwartbare Jahresendrallye nach den US-Präsidentschaftswahlen ist zu hoffen, dass zeitnah ein Wahlsieger feststeht und das Wahlergebnis ohne größere Ausschreitungen akzeptiert wird. Unsicherheit und Unruhen wären Gift für die Marktentwicklung. Tendenziell sollte die für kommenden Donnerstag absehbare Leitzinssenkung der US-Notenbank dem Markt helfen. Saisonal hat zudem gerade die beste 3-Monatsperiode für den Aktienmarkt begonnen.