Marktbericht Mai 2023
Für den Monat Mai waren aus unserer Sicht drei Themen am Kapitalmarkt prägend: Sich verschlechternde Frühindikatoren, ein (neuer) von Nvidia ausgelöster KI-Hype und die Einigung der US-Politik über eine vorübergehende Aussetzung der Schuldenobergrenze.
Insgesamt belasteten die makroökonomischen Themen und führten zu Rückgängen an den Aktienmärkten, bei Edelmetallen, Rohstoffen und Kryptowährungen. Es gab allerdings Ausnahmen wie US-Technologieaktien und den japanischen Aktienmarkt, die einmal mehr zeigten, wie uneinheitlich die Entwicklungen zur Zeit sind.
So rosig die Aussichten aktuell für KI-Aktien erscheinen, sollte nicht vergessen werden, dass auch die Bewertungen bereits sehr sportlich sind. Beispiele ehemaliger Stars aus der Dotcom-Blase zur Jahrtausendwende mahnen zur Vorsicht.
Unverändert besteht keine Klarheit, ob und wann eine US-Rezession kommt. Noch greifen die negativen Frühindikatoren offenbar nicht auf die Beschäftigungszahlen und den privaten Konsum über, wie zuletzt starke Arbeitsmarktdaten zeigten. Dies hält die Hoffnung auf ein unwahrscheinliches – aber nicht unmögliches – „Soft Landing“- oder „No Landing“-Szenario der US-Wirtschaft am Leben. Eine Rezession ohne größere Kursrückgänge am Aktienmarkt ist historisch hingegen die Ausnahme.
Die Märkte träumen aktuell von einem neuen „Goldlöckchen“-Szenario (Wirtschaftswachstum weder zu hoch noch zu niedrig und die Inflation kehrt zu 2 % zurück). Bleibt zu hoffen, dass die Realität in Form verstärkter Kreditaufnahmen der US-Regierung (möglicher Liquiditätsentzug durch eine Flut neuer Staatsanleihen) nicht für ein böses Erwachen im Juni sorgt.
Für weitere Erläuterungen stehen wir Ihnen gerne persönlich zur Verfügung.