Marktbericht Februar 2025
Die Kapitalmärkte standen im Februar ganz unter dem Eindruck der neuen Präsidentschaft Donald Trumps. Es hatte den Eindruck, dass sowohl innenpolitisch (Bürokratieabbau) als auch außenpolitisch (Infragestellung der bisherigen Weltordnung) und wirtschaftlich (Androhung diverser Handelskriege) kein Stein auf dem anderen blieb. Im Ergebnis stieg der Index der weltweiten wirtschaftlichen Unsicherheit auf das höchste Maß seit der Ermittlung Ende 1996 und übertraf zuletzt sogar das bisherige Rekordhoch zum Hochpunkt der Corona-Pandemie.
Eine Folge dieser politischen Entwicklungen im Februar war eine selten divergente Performance an den Aktien-märkten. Deutsche und europäische Titel legten im Februar deutlich zu, während die Aktien in den USA und Japan teils deutlich rückläufig waren. So verlor auch der MSCI World auf Monatssicht. Damit hat sich die Überperformance europäischer Aktien gegenüber US-Werten seit Jahresbeginn noch einmal deutlich vergrößert. Vor allem die bisherigen Highflyer – US-Technologiewerte – leiden unter dem Favoritenwechsel. Von den Magnificient 7 weist allein Meta im Jahr 2025 ein Plus auf – hieran konnten auch gute Unternehmenszahlen von Nvidia Ende Februar nichts ändern – und der NASDAQ Composite liegt seit Jahresbeginn sogar spürbar im Minus.
Auf der Anleihenseite waren die Renditen im Februar rückläufig. Dies gilt insbesondere für US-Renditen vor dem Hintergrund schlechterer Wirtschaftsdaten und gestiegener Zinssenkungshoffnungen. Hingegen war der Renditerückgang in Europa (Deutschland) nur sehr moderat. Neben wieder besseren ökonomischen Aussichten scheint diese Entwicklung bereits ein Vorbote einer lockeren Schuldenbremse und höherer europäischer Schulden für Verteidigungszwecke zu sein. Die Stärkephase des US-Dollars seit der Wahl Donald Trumps scheint langsam ihr Ende erreicht zu haben. Die Edelmetalle Gold und Silber stabilisierten sich im Februar auf erhöhtem Niveau, während Rohstoffe einen Teil ihrer vorherigen Gewinne abgaben. Insbesondere der Ölpreis war schwach. Kräftig unter die Räder kamen im Februar Kryptowährungen.
Nachdem insbesondere die US-Märkte seit Mitte Februar deutlich korrigieren, steht der Markt aktuell an einem neuralgischen Punkt. Innerhalb der nächsten ein bis zwei Wochen dürfte sich entscheiden, ob wir lediglich eine Korrektur erlebt haben, oder die Märkte auf den Weg in einen neuen Bärenmarkt sind. Auf längere Sicht lassen die Entwicklungen der zurückliegenden Wochen zunehmend den Schluss zu, dass die lange Zeit der Outperformance von US-Aktien gegenüber dem Rest der Welt ihren Zenit überschritten hat und auch beim US-Dollar mehren sich die Anzeichen für ein vorläufiges Ende der US-Dollar-Stärke.