Marktbericht Dezember 2024
Das aus Sicht der Kapitalmärkte prägende Ereignis im Dezember war die Sitzung der US-Notenbank zur Monatsmitte. Erwartungsgemäß wurde der Leitzins um einen weiteren Viertelprozentpunkt auf 4,25 % bis 4,50 % gesenkt. Für Missstimmung sorgte allerdings die nachfolgende Pressekonferenz, in welcher deutlich wurde, dass die Notenbank für 2025 nun nur noch von zwei weiteren Zinssenkungen in Höhe von jeweils 25 Basispunkten ausgeht und wieder der Inflationsentwicklung größere Beachtung schenken will. Bislang hatten die Märkte auf vier Zinsschritte in diesem Umfang gehofft. Einige Marktteilnehmer befürchten sogar, dass der Zinssenkungszyklus bereits an sein Ende gekommen sein könnte, da zuletzt Inflationsdaten „heißer“ als erwartet ausfielen und der Ausblick auf neue und höhere Zölle nach Trumps Amtseinführung als neuer US-Präsident am 20. Januar 2025 die Inflationssorgen noch vergrößern dürfte.
Trotz eines schwachen Dezembers fällt das Gesamtjahreszeugnis für die Kapitalmärkte in 2024 überwiegend sehr erfreulich aus. Die zu Jahresbeginn meist sehr vorsichtigen Prognosen zur Performance der Aktienmärkte wurden weit übertroffen. Der S&P 500 erreichte wie im Vorjahr eine Performance von über + 20 %. Zuletzt hatte er dies 1997 / 1998 geschafft. Der NASDAQ sowie der Dow Jones schafften jeweils ihre beste 2-Jahresperiode seit 2019 / 2020 und der DAX seit 2012 / 2013. Zudem war die Volatilität abgesehen von einer kleinen „Verwerfung“ Anfang August sehr niedrig. Weder in den USA noch in Deutschland mussten die Leitindizes 2024 einen temporären Rücksetzer von mehr als – 10 % hinnehmen, was ansonsten in der Regel mindestens einmal im Jahr passiert.
Der Goldpreis in Euro schaffte das siebte positive Jahr in Folge. Zudem fiel der Kurszuwachs mit über + 30 % in Euro sensationell aus. Auch Silber konnte mit mehr als + 25 % in Euro gerechnet glänzen. Ein weiteres Performance-Highlight war der Bitcoin, der 2024 über +120 % zulegen konnte. Allerdings gab es auch einige Enttäuschungen wie langlaufende Staatsanleihen, mit denen erneut kein Geld zu verdienen war. Zudem erlebten wir an den Aktienmärkten wie im Vorjahr eine extrem hohe Titelkonzentration. Breit gestreute Aktienportfolios mit deutschen Titeln und US-Werten waren im Prinzip chancenlos, der Indexperformance zu folgen.
Auf Sicht der nächsten neun bis zwölf Monate scheint das Umfeld für die Aktienmärkte statistisch schwieriger zu werden. Der aktuelle Bullenmarkt läuft nun seit gut 26 Monaten Rückblickend auf die letzten 50 Jahre haben alle vergleichbaren Bullenmärkte, die diese Reife „erlebt“ haben, noch deutlich länger angedauert und sich über mehrere Jahre hinweg fortgesetzt. Ein Wermutstropfen war allerdings, dass das dritte Jahr in diesem Zyklus im Durchschnitt nur eine leicht positive Rendite brachte. Danach sollte man bis in den Oktober dieses Jahres hinein nicht mit nachhaltigen Aktienkursgewinnen rechnen.