Marktbericht April 2024

Der April war seit vergangenem November der erste Monat mit negativen Vorzeichen an den Börsen der Industrieländer. Da zuletzt Anfang April auch der Optimismus unter den Fondsmanagern den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren erreicht hatte, scheint die Korrektur zunächst nur gesund zu sein. Die bisherigen Gewinner mussten dabei die größten Einbußen hinnehmen, während die Nachzügler vergleichsweise geringe Verluste verzeichneten.

Die Rückgänge der Industrieländerbörsen bewegten sich in der Regel zwischen – 3 % und – 5 %. Japan, der bisherige Performance-Star 2024, musste Verluste von rund – 5,5 % (Nikkei 225) hinnehmen. Der MSCI Welt gab um etwa – 3,8 % nach, während der MSCI Schwellenländer mit ca. – 0,22 % nur leicht ins Minus rutschte. Auf Jahressicht liegt dieser Index allerdings auch nur mit etwa + 1,6 % vorne, während die übrigen Indizes eher im Bereich von + 4 % bis + 6 % liegen. Auffällig ist, dass bislang YTD (seit Jahresbeginn) der DAX und der EuroStoxx 50 mit rund + 7 % bzw. ca. 8,4 % deutlich vor dem S&P 500 (+ 5,5 %) liegen. Der japanische Markt (Nikkei 225) hebt sich davon mit etwa + 14 % noch einmal deutlich ab. Allerdings wird für ausländische Investoren der Zuwachs durch die deutliche Abwertung des japanischen Yens merklich gemindert.

Auslöser für die Korrektur an den Aktienmärkten war die Rückkehr der Zinsangst. Überwiegend positive Konjunkturdaten aus den USA, Europa und China sowie zunehmende Anzeichen für ein mögliches Ende des Rückgangs der Inflation alarmierten die Marktteilnehmer, sodass Ende April nur noch von maximal einer Zins-senkung in den USA im weiteren Jahresverlauf ausgegangen wurde. Im Ergebnis stiegen die Renditen für 10-jährige US-Anleihen und 10-jährige Bundesanleihen so hoch wie seit November 2023 nicht mehr. Kein Wunder, dass auch der US-Dollar im April gegenüber dem Euro und japanischen Yen erneut aufwertete. Ebenso kamen Kryptowährungen nach sieben positiven Vormonaten unter Druck. Das Bitcoin-Halving am 20. April war erwartungsgemäß ein „Non-Event“ für die Kursentwicklung des Bitcoins und der weiteren Kryptowährungen. Edelmetalle konnten hingegen ein Monatsplus retten, gaben aber seit Mitte April einen Teil der vorherigen Gewinne ab.

Seit Anfang Mai scheinen die Aktienmärkte ihre Konsolidierung beendet und zurück in den Aufwärtstrend gefunden zu haben. Der DAX hat bereits mit der Erreichung neuer Allzeithochs (10. Mai 2024) die dafür beste Bestätigung geliefert. Beim Euro Stoxx 50 und S&P 500 steht eine solche noch aus, sodass grundsätzlich kurzfristig noch die Gefahr eines Doppeltops besteht. Im Marktbericht März hatten wir dargelegt, dass statistisch für die kommenden Monate weitere Gewinne an den Aktienmärkten wahrscheinlich sind. Das saisonale Muster würde diese Erwartungshaltung ab Juni nun zusätzlich untermauern.

Unter Risikoaspekten gilt es aus unserer Sicht zu beobachten, ob wir bereits im Sommer eine mögliche Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Lage erleben oder ob ein mögliches Rezessionsszenario erst nach den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2025 oder später tragend wird.

240509 – Marktbericht April